Saumagen, Leberknödel oder Leberwurst – in der Pfalz gibt es viele Fleisch- und Wurstspezialitäten, die weit über die Region hinaus bekannt sind.

Saumagen

Ein Metzger hält einen Saumagen in der Hand
Saumagen - DIE Pfälzer Spezialität © Hendrik Haase

Die historischen Quellen sind sich nicht einig: Früher als „Armeleute-Essen“ oder als Höhepunkt eines jeden Schlachtfestes bezeichnet, ist der Saumagen heute die wohl bekannteste Pfälzer Spezialität und es gibt ihn in vielen leckeren Varianten. Er besteht aus einer Mischung aus Schweinefleisch, Bratwurstbrät, Kartoffelwürfeln und Gewürzen, die traditionell in einen Schweinemagen, heute auch in Kunstdärme, gefüllt und gebrüht wird.

Je nach Saison gibt es Pfälzer Saumagen auch mit Kastanien, Pfifferlingen, Spargel oder Mandeln. Saumagen können Sie frisch gebrüht aus dem Kessel, in dicken Scheiben gebraten mit Brötchen (pfälzisch: Weck) als "Sauburger" oder auch als Carpaccio genießen.

Leberwurst

Die Pfälzer Leberwurst ist als Hausmacher-Spezialität über die Grenzen der Region bekannt. Die nur mit Speisesalz hergestellte und dadurch graue Kochwurst ist eine herzhafte Wurst - ihren typischen Geschmack erhält sie durch die Würzung mit Pfeffer, Majoran und Muskat.

Erhältlich ist die Pfälzer Spezialität als Ring, stückweise oder als Dosenwurst und gehört zusammen mit Blutwurst und Schwartenmagen auf jeden Hausmacherteller. Sie schmeckt auf Brot, aber auch zusammen mit Pellkartoffeln, die in der Pfalz "Gequellte" heißen.

Pfälzer Leberwurst auf Brot
Hausmacher-Spezialität: Lewwerworscht © Hendrik Haase

Pfälzer Bratwurst

Getrocknete Bratwürste
Gedriggelde © Hendrik Haase

Die Pfälzer Brodworscht ist etwas dicker als die grobe Bratwurst, die man gewöhnlich auf den Grill legt. Außerdem wird sie zunächst auf das kochende Sauerkraut gelegt und kurz gebrüht. Erst danach wird sie in der Pfanne goldbraun gebraten.

Pfälzer Bratwurst wird auch gerne auf langen Stangen aufgehangen und luftgetrocknet. Die "Gedriggelde" haben Ähnlichkeit mit Landjägern und sind ein guter Proviant für Wandertouren im Pfälzerwald.

Leberknödel

Anders als klassische Frikadellen werden die "Knepp", pfälzisch für Knödel, nicht gebraten, sondern in der Brühe gekocht. Es gibt sie mit und ohne Leber. Letztere heißen im pfälzischen "Fleischknepp". Gleich ist beiden, dass neben Wurstbrät auch Sellerie, Zwiebeln und Brötchen verarbeitet werden. In der Pfalz werden Leberknödel traditionell mit Sauerkraut, Zwiebelsoße und wahlweise Landbrot oder Kartoffelbrei gegessen.

Zusammen mit Saumagen und Bratwurst bilden sie die so genannte "Pfälzer Dreifaltigkeit" und werden in vielen Pfälzer Gasthöfen und Pfälzerwald-Hütten als "Winzerteller" serviert.

Teller mit Leberködeln und Sauerkraut
Beliebt in der Pfalz: Lewwerknepp mit Sauerkraut © AD LUMINA Fotoatelier