Bei uns an der Deutschen Weinstraße fühlt man sich wie im Süden. Denn das mediterran anmutende Klima mit mehr als 2000 Sonnenstunden lässt viele südländische Gewächse gedeihen, darunter Pfirsische, Kiwis und Zitronen. Bereits die Römer brachten Feigen, Esskastanien und Mandeln in die Region.

Korb mit Feigen
Wachsen an der Deutschen Weinstraße: Feigen © Hendrik Haase

Die Feige ist ein kulinarisches Multitalent. Ob süß oder herzhaft: Die aromatischen Früchte eignen sich für viele Leckereien. Sei es in Form von Feigenpralinen, Feigentorten, im Saumagen, als Senf, Likör oder auch als Essig.

Schätzungsweise rund 50.000 Feigenbäume gibt es in der Pfalz. Sie wachsen in Vorgärten, Innenhöfen oder an Hauswänden.  In Deidesheim gibt es sogar eine inoffizielle "Feigengasse" - angelegt im Jahre 1908 vom damaligen Bürgermeister. Je nach Temperaturverlauf sind ein bis drei Feigenernten im Jahr möglich. In der Pfälzer Feigenbörse bieten Privatleute Ihre Früchte an.

Die Esskastanie, von den Pfälzern auch liebevoll "Keschde" genannt, hat bereits zur Römerzeit ein zu Hause an der Deutschen Weinstraße gefunden. Damals wurde sie zweifach genutzt. Zum einen als schnell nachwachsendes Holz zur Befestigung für die Rebstöcke. Zum anderen, speziell in größeren Abständen gepflanzt, zur Gewinnung von Esskastanien. Heute kann jeder die Esskastanien zur Herbstzeit im Pfälzerwald sammeln. Sie wird nicht nur pur geröstet oder gekocht genossen, sondern auch für Backwaren wie Brot und Kekse verwendet, außerdem als Beilage zu Speisen oder selbständiges Gericht gereicht. Besonders aromatisch ist der Keschdehonig, welcher Dank fleißiger Bienen während der Esskastanienblüte im Juni entsteht.

Wenn Sie unter Esskastanienbäumen wandern möchten, dann empfehlen wir Ihnen den Pälzer Keschdeweg.

Esskastanie auf Waldboden
Esskastanien werden in der Pfalz "Keschde" genannt" © Nico Franz auf Pixabay