Stein des Sehens - Neidenfels

Stein des Sehens - Neidenfels 

Denk - mal!

Deine Augen sind Fenster, durch welche die Welt eindringt in deinenen Seelenraum, Bild um Bild: Sonne, Mond und Sterne, die Erde und alles, was auf ihr lebt, auch das, was der Mensch schafft und zerstört. Schau genau und urteile glasklar! 

Der Türmer

Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt dem Turme geschworen, gefällt mir die Welt.

Ich blick in die Ferne, ich seh in der Näh, den Mond und die Sterne, den Wald und das Reh.

So seh ich in allen - die ewige Zier, und wie mirs´s gefallen, gefall ich auch mir. 

Ihr glücklichen Augen, was je ihr gesehn, es sei wie es wolle, es war doch so schön!

(Johann Wolfgang Goethe, *28.08.1749 in Frankfurt - gest. am 22.09.1823 in Weimar)