Ortsrundgang Ruppertsberg

Der Rundweg durch den Weinort Ruppertsberg gibt einen faszinierenden Einblick in die historische und architektonische Vielfalt des Ortes. Der Ortsrundgang ohne Markierungszeichen führt zu markanten Bauwerken aus dem 18. und 19. Jahrhundert und durch die kleinen Straßen von Ruppertsberg.

 

Beschaffenheit des Rundweges:
> Streckenlänge: 1,5 km
> Dauer ca. 30 Min.
> Anstieg: 10 Höhenmeter
> Abstieg: 10 Höhenmeter
> Höchster Punkt: 124 Höhenmeter
> Tiefster Punkt: 115 Höhenmeter
> Untergrund: Asphalt

 

Mehr Infos: https://www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de/de/tour/stadtrundgang/dorferkundungsweg-ruppertsberg/66796943/

Start des Rundgangs: kath. Kirche St. Martin, Dorfplatz

 

1. Katholische Kirche St. Martin - Standort: Dorfplatz
Die dreischiffige Hallenkirche stammt aus den frühen 1500er-Jahren und ist das einzige erhaltene gotische Bauwerk dieser Art in der Pfalz. Besonders sehenswert ist die kunstvoll gearbeitete Steinkanzel von etwa 1510 mit Darstellungen von Heiligen und Propheten. Vermutlich stammte diese vom Heidelberger Bildhauer Lorenz Lechler ursprünglich für das Liebfrauenstift Worms-Herrnsheim gefertigt.

 

2. Ehemaliges Schulhaus - Standort: Mittelgasse 7
Dieser markante Putzbau wurde 1729 errichtet, möglicherweise zunächst als Rathaus. Später nutzte man ihn auch als Schulgebäude. Barocke Symmetrie und die mit geohrten Sandsteineinfassungen versehenen Fenster prägen sein Erscheinungsbild.

 

3. Ehemaliges katholisches Schwesternhaus - Standort: Dorfplatz
Unweit der Kirche steht das 1900 errichtete zweigeschossige Bruchsteingebäude mit Sandsteingliederung und Blankziegel. Es diente einst als Schwesternhaus und repräsentiert die typische Bauweise der damaligen Zeit.

 

4. Katholische Pfarrhof - Standort: Anfang Raiffeisenstrasse
Auf einer weitläufigen Parzelle gelegen, reicht die Geschichte des Pfarrhofs bis ins Spätmittelalter zurück. Das querstehende heutige Pfarrhaus entstand 1850, während das ehemalige Pfarrhaus an der Straße nun als Gemeindehaus dient.

 

Sie gehen entlang der Raiffeisenstrasse und biegen dann links in die Franz-Fluch-Strasse ein, der folgen Sie bis zur Einmündung Obergasse. Von hier können Sie über einen Stichweg zum Ruppertsberger Teehaus gehen.

 

5. Ruppertsberger Teehaus - Standort: Obergasse
1844 als klassizistischer Pavillon für das Weingut Bürklin-Wolf errichtet, ist der kubische Bau mit großen Rundbogenfenstern in den Weinbergen heute ein Wahrzeichen Ruppertsbergs - und ein beliebter Ort für standesamtliche Trauungen. Direkt unterhalb liegt das Hofgut Ruppertsberg. In diesem befindet sich ein Bio-Hofladen und das Restaurant "Hofgut Ruppertsberg", welches mit dem Grünen Michelin-Stern ausgezeichnet wurde.

 

Wieder zurück in der Obergasse kommen Sie an einigen Wohngebäuden vorbei die unter Denkmalschutz stehen:
Obergasse 12  (Restaurant Kellers-Keller): Dreiseithof, im Kern aus dem frühen 19. Jahrhundert, ältere Reste, z. B. Kellerfenstergewände um 1600
Hofanlage Obergasse 14/16: 18. Jahrhundert
Hofanlage Obergasse 21: 16. bis 19. Jahrhundert

 

6. "An der Plotz" - Standort: Ende Obergasse, Parkplatz rechte Seite
Hier zeugen zwei römische Säulenfragmente von der Besiedlung in der Römerzeit. Die bei Bauarbeiten entdeckten Fundstücke weisen auf ehemalige Gutshöfe in der Region hin. Neben Keramik und Glas kamen auch Grab- und Weihesteine ans Licht.

 

Sie biegen links in die Hauptstrasse ein, gehen sie ein Stück entlang bis zur Mittelgasse auf der linken Seite.

 

7. Dreiseithof - Standort: Mittelgasse 16
Im Kern ist dieser aus dem frühen 19. Jahrhundert, wenige ältere Reste (Kellerfenstergewände um 1600).

 

Wenn Sie die Mittelgasse weitergehen kommen Sie wieder an den Dorfplatz zurück. Hier laden Bänke unter den Platanen zum Ausruhen  mit Blick auf den kath. Kirche St. Martin und kleine römische Säulenfragmente ein.

 

Informationen zur Dorfgeschichte:

Ruppertsberg blickt auf eine lange Geschichte zurück: Schon die Römer betrieben hier zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert Gutshöfe. Im Hochmittelalter entstand das Dorf vermutlich im Schutz der "Hoheburg", die im 14. Jahrhundert zerstört wurde. Später errichteten die Ritter von Ruppertsberg an der Nordoststrecke eine Wasserburg, das spätere Schloss.

Die Herrschaft war im Mittelalter geteilt: Das Obergericht unterstand dem Bischof von Speyer, das Niedergericht den Rittern von Ruppertsberg. Mit der französischen Revolution endete diese Ordnung, das Schloss wurde zerstört und verkauft.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg siedelten Einwanderer aus Holland, Dänemark und Österreich hier. Von 1797 bis 1814 gehörte Ruppertsberg zu Frankreich, danach bis 1945 zu Bayern. Heute gehört der Ort zur Verbandsgemeinde Deidesheim, Landkreis Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz.