Acht Uhr Läuten - Infotafel 2
Ort
Esthal
Info-Adresse
Öffnungszeiten
Die Audiotour ist ganzjährig begehbar.
49.378530987361, 7.9833762645722
Waschen am Brunnen – harte Arbeit in froher Gemeinschaft
Durch Esthals Höhenlage konnte der Zugang zu Brauch- und Trinkwasser nicht über Oberflächenwasser erfolgen. Die Esthaler kultivieren
den Bau und die Pflege vieler Brunnen. Die, für das Tränken des Viehs und die Wäschepflege gefassten und ausgebauten Anlagen, werden von Quellen gespeist. Daneben wurden aber auch Tiefbrunnen für die häusliche Wasserversorgung gebaut.
Mindestens ein großer Steintrog steht an einem Waschbrunnen. Wo es mehrere sind, sind diese untereinander verbunden, was beim
Waschen die Trennung von weißer und dunkler Wäsche ermöglichte. Die größeren Brunnenanlagen konnten von mehreren Wäscherinnen
gleichzeitig genutzt werden. So waren Waschbrunnen nicht nur notwendige Infrastruktur, sondern auch Zentren des sozialen Austauschs.
Zeitzeugen früherer Jahre erinnern sich: »… die zuhause eingeseifteund gekochte weiße Wäsche wurde in die ›Brenk‹ getan, dann auf den hölzernen Schubkarren gestellt und los ging die Fahrt hinunter zum Brunnen …« »Während der Trog sich mit Wasser füllte, wurde die … Wäsche auf einem senkrecht aus dem Boden ragenden Klopfstein bearbeitet … und mit einem Holzbrett, der ›Schlage‹ geplätscht (geklopft) damit das entweichende Wasser den Schmutz mitnahm. Waren es mehrere Tröge, öffnete man nach dem Schwenken den Abfluss, das Wasser schoss in den nächsten Trog und riss die Seifenreste mit sich fort. In diesem bereits getrübten Wasser wurde noch die dunkle Wäsche geschwenkt.«