Großer Berg: Spätrömische Höhensiedlung

In der Spätantike wurden Siedlungen, um deren Verteidigung besser sichern zu können, auch auf Hügeln angelegt. Es wird vermutet, dass das Plateau "Großer Berg" erstmals gegen Ende des 3. Jahrhunderts n.Chr. besiedelt wurde, wobei die Anlage wahrscheinlich unbefestigt oder nur mit Doppelholzpfosten eingefriedet war. Nach einer Siedlungsunterbrechung wohnten im zweiten Viertel des 4. Jahrhunderts erneut Menschen auf dem Großen Berg. Vor allem in der Nordhälfte weisen Bearbeitungen des felsigen Buntsandsteinbodens darauf hin, dass eine dichte Bebauung aus Holzgebäuden vorherrschte. Die Trockenmauer mit einem dahinter aufgeschütteten Wall sowie einer einfachen Toranlage stellte die jüngste Befestigung der Siedlung dar, sie soll um das Jahr 350 n. Chr. entstanden sein. Münzfunde und zahlreiche Brandspuren auf dem Plateau, lassen vermuten, dass die Siedlung nach 352/53 gewaltsam zerstört und daraufhin verlassen wurde.

In der Vergangenheit wurden befestigte Höhensiedlungen grundsätzlich als militärisch interpretiert. Heute sieht die Forschung dies differenzierter. Gerade bei den großen pfälzischen Anlagen wie der „Großen Berg“, bei dem jegliche Hinweise auf reguläre Truppen fehlen, kann es sich auch um neugegründete Zivilsiedlungen handeln, die durch ihre Einwohner oder fallweise angeworbene Bewaffnete verteidigt wurden.

Neben der historischen Bedeutung ist der Große Berg auch als Waldrefugium, dem NatURWALD GROßER BERG ausgewiesen. Die Natur bleibt sich hier selbst überlassen, so dass Flora und Fauna bestmögliche Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden. Die natürlichen Gefahren des Waldes, wie u.a. abbrechende Äste und Baumteile sind zu beachten, die sich mit dem Klimawandel und dem Generationenwechsel des Waldes verstärken werden. Der ausgewiesene Rundweg sollte daher nicht verlassen werden. Das Betreten des Waldes erfolgt also stets auf eigene Gefahr.