Acht Uhr Läuten - Infotafel 3

Land aus Sand, Inseln aus Löß

Die Gewanne »Hauptacker« im Nebelstal bezeichnet das größte zusammenhängende Ackerland der Gemeinde und wurde als »Dorfackerland« genutzt. Das heute überschaubare Areal erstreckte sich ursprünglich bis fast an den Breitenbach in der Talsohle. Um das Gelände besser zu bewirtschaften und vor Erosion zu schützen wurden die Hanglagen terrassiert und mit Trockenmauern aus Sandstein
befestigt.

Feldarbeit war zumeist Handarbeit. Mit Hacke, Spaten und Egge wurde der Boden bearbeitet, der Pflug kam nur auf ebenem Gelände zum Einsatz. Zur Bodenverbesserung schleppte man Dung auf die Felder. Um die nährstoffarmen Böden zu verbessern, war ein ausreichender
Viehbestand deshalb lebensnotwendig. Noch 1934 gab es im Dorf mehr als 270 Kühe.

Ertragreichere Böden befinden sich in Esthal unter anderem auf dem Aschberg. Als sogenannte Löß- oder Lehminseln enthalten sie fruchtbare Erde, die bis zu 1,5 m tief reicht. Dieser Lehm wurde zeitweise auch zur Herstellung von Ziegeln genutzt.

Auf den Feldern wurden Gemüse, Getreide und Kartoffeln geerntet und dazwischen Obstbäume kultiviert, die das Jahr über Äpfel, Zwetschgen und Kirschen lieferten. Die Kirschendell, ein von Wildkirschen bestandenes Gelände, lieferte die Früchte zur Herstellung von Kirschwasser, in einer kleinen Branntweinbrennerei, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.